Combat Outpost

Das Ziel unserer Reise ist erreicht. Wir sind im COP (Combat Outpost), einem Feldlager der US-Army in den afghanischen Bergen angekommen. Nach der Übernachtung im US-Stützpunkt in Sharana ging es heute mit einem Konvoi aus Militärfahrzeugen mitten hinein in die Afghanischen Berge.

Ein Regenbogen leuchtet ueber den Befestigungen des COPs in der Paktika Provinz

Die ersten Bilder entstehen und es ist ein vorsichtiges Vortasten in diese für uns fremde und unbekannte Welt.

Abends geht ein Gewitter über den COP, vorher leuchtet ein Regenbogen über den HESCOS (mit Sand und Schotter gefüllte Befestigungen die Schüsse und Granatsplitter abhalten). Geregnet hat es in den letzten Tagen hier auch – der Boden ist noch feucht und die Temperaturen auf diesem 2700 hoch gelegenen Plateau sind gemässigt, kein Vergleich zu dem heissen Bagram.

Aufgrund des Fastenmonats Ramadan hat es in den letzten Wochen angeblich kaum Feuergefechte gegeben. Nachdem Ramadan aber vorbei ist rechnet die Führung der US-Truppen derzeit täglich mit “contact” – so die offizielle Bezeichnung für eine bewaffnete Auseinandersetzung mit Aufständischen.

Da haben wir im Moment aber nichts mit zu tun. Der COP in dem wir sind gilt als sicher – ab und zu wird er angeblich beschossen, die Stellung ist aber derart gut gesichert, dass das offensichtlich nicht schlimm ist. Man kann eigentlich sehr gut einschätzen ab wann etwas sicher oder unsicher ist. Tragen die Soldaten ihre schussicheren Westen und werden ruhig scheint etwas in der Luft zu liegen. Hier im COP laufen sie teilweise mit Trainingsanzügen und Turnschuhen quer über das Gelände. Abends mit Taschenlampen die nicht mal Rotlicht benutzen – also alles safe.

Neben uns liegt eine Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern – dort hin soll die Tage eine Patrouille gehen, der wir uns gerne anschliessen würden. Hier wird es Kontakt zur Zivilbevölkerung geben. Die Patrouillen fahren regelmässig in die Stadt und gelten ebenfalls als ungefährlich. Von den Soldaten gemachte Bilder die wir gesehen haben lassen darauf schliessen dass es dort so einige Fotomotive geben wird. Die Dorfbevölkerung macht sich überhaupt nichts daraus fotografiert zu werden, die Kinder dort finden es angeblich sogar toll. Ich hoffe also auf einige gute Bilder.